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ERC-Förderung für Jonathan Harrington

Advanced Investigator Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC) für Jonathan Harrington

01.12.2011

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Jonathan Harrington erhält vom Europäischen Forschungsrat (ERC) einen Advanced Investigator Grant. Mit einem Advanced Investigator Grant fördert der ERC innovative Forschungsprojekte von Wissenschaftlern, die bereits herausragende Leistungen erbracht haben.

Projektbeschreibung

Das allgemeine Ziel dieser Forschung ist die Herstellung einer Verbindung zwischen der Phylogenese und der Ontogenese der Sprache, also zwischen der Sprachevolution und dem Spracherwerb bei Kindern. Die Analyse der Sprachlaute steht im Mittelpunkt, und insbesondere, wie die Übertragung von Sprachlauten zwischen einem Sprecher und einem Hörer längerfristig Lautwandel zur Folge haben kann. Die empirische Basis der Forschung ist die Simulation der Bedingungen, aus denen Lautwandel entstehen kann, im Labor. Zu diesem Zweck werden die Bewegungen und die Koordination der Vokalorgane in der Sprachproduktion anhand von Messmethoden wie Ultraschall erhoben und mit verschiedenen Analysen der Sprachwahrnehmung ergänzt: mit diesen Daten soll festgestellt werden, inwiefern die Beziehungen zwischen der Produktion und Perzeption der Sprache bei Kindern inhärent instabiler sind und eher Zweideutigkeiten im Vergleich zu Erwachsenen aufweisen. Da das Hauptziel darin besteht, allgemeine Gesetze zu entwickeln, um die alltägliche sprachliche Kommunikation mit Lautwandel zu verbinden, werden physiologische und perzeptive Daten von Kindern, Jugendlichen, und Erwachsenen in Sprachen mit sehr unterschiedlichen Lautstrukturen wie Deutsch, Mandarin-Chinesisch, und Polnisch erhoben. Diese Daten werden eingesetzt, um computationelle Modelle mit zwei verbundenen Zielen zu entwickeln: erstens, um  vorherzusagen, wie Instabilitäten zwischen der Sprachproduktion und ihrer Wahrnehmung während des Spracherwerbs Lautwandel verursachen können, und zweitens, um zu erklären, weshalb gewisse Laute und Lautkombination in den Sprachen der Welt typologisch selten sind.

Pressemitteilung der LMU

 

Jonathan Harrington has been awarded an Advanced Investigators Grant by the European Research Council (ERC).

Project description

The proposal forms part of a general aim to relate that way that languages evolve and diverge to how they are acquired by children. The main focus will be on the sounds of languages and in particular on the way that their transmission between a speaker and hearer in everyday conversation can give rise over a longer time-scale to historical sound change. The experimental basis for such investigations consists of simulating in the laboratory the conditions that can give rise to historical sound change. This will be done by measuring the movement and co-ordination of the vocal organs during speech production and how such movements are transmitted to listeners: here the main task will be to determine whether the production-perception relationships are inherently more unstable and ambiguous in children than they are in adults. Since the aim is to establish general laws of how speech transmission and historical change are connected, physiological and perceptual data will be analyzed in children, adolescents, and adults from languages that have very different sound structures, including German, Mandarin Chinese, and Polish. Such data will then be used to build computational models in order to predict how such instabilities can occasionally set the seed for historical sound change and for explaining why certain sounds and sound combinations are typologically quite rare in the languages of the world.

Press release, LMU Munich